Freitag, 18. April 2008

"Songkran" oder wie ich lernte das Wasser zu lieben

Also mal Happy New Year! Wir schreiben das Jahr Keineahnung (2521?) und Attila und ich stehen frueh auf um uns Quads auszuborgen, damit wir die Insel erkunden koennen.


Es ist Songkran. Das duerfte uebersetzt Tag des Wahnsinn bedeuten. Traditionell begiessen sich die Thais gegenseitig mit ein paar Tropfen Wasser und schmieren sich ein wenig Puder auf die Wangen, um sich zu segnen. Das ist dann etwas ausgeartet und Attila und ich sehen nach dem Quad-holen so aus:


Wir fahren durch die engen Gasserln des Dorfes auf Kho Tao und werden permanent angespritzt. Zuerst haben wir nur ein paar Kinder mit Supersoakern erwartet, aber spaetestens als die Oma aus der Seitengasse in vollem Gallop neben mein Quad gelaufen ist, "Happy New Year!" gerufen hat und mir einen Eimer Wasser ueber den Kopf gestuelpt hat, erkannte ich meinen Irrtum. Noch dazu haben Attilus und ich sehr lange gebraucht um wieder ins Hotel zu kommen weil mein Quad ein defektes Zuendkabel hatte und wir dann genau vor der einzigen Polizeistation der Insel alle Verkehrsregeln gebrochen haben, die einem so einfallen koennen. Ja, das auch. Dadurch haben wir herausgefunden, dass es sogar Strassenschilder mit Sirene gibt und wenn dann der Polizist das Knoepferl drueckt, nachdem man grad verkehrt in die Einbahn eingebogen ist, wird man fast taub.

Zurueck zu Songkran: Gerald und ich haben uns tags zuvor je eine 50 Baht Spritzpistole gekauft. Das ist gegen solche Aufgebote...



...natuerlich wie mit einem Teeloeffel gegen einen Erzbergbagger von 25 Tonnen anzutreten. Noch dazu ist es eigentlich unhoeflich sich nicht anspritzen zu lassen, weil es ja eine Segnung ist. Daher halten einen die Thais auch beinhart auf der Strasse auf, grinsen breit und kippen dann den naechsten Kuebel ueber einen drueber.


Attila und ich holen die beiden anderen, die uns leicht verdutzt angucken, und fahren los zum Fruehstueck. In der ersten Gasse werden wir wieder von der uebermotivierten Grossmutter durchgesegnet und als wir dann von ein paar Kindern aufgehalten werden meint die Yvonne noch "Ich bin doch schon nass!" und wurde noch naesser.

Mit den Quads fahren wir ein paar der schoensten Straende der Insel ab, zum Beispiel Aow Leuk:

treffen auf einheimisches Leben (ok, das war echt unheimlich diese seltsame Kuh zu entdecken, duerfte auch die einzige auf der Insel sein):


und gehen ein wenig plantschen....






Im Rahmen unserer Quadtour werden Atti und Yvonne mit der Bronzemedaille unter 2 Teams geehrt. Wie langsam man rumeiern kann ist mir unbegreiflich. Dann noch die eher unverbindlichen Bremsen, das permanente Quietschen aus der Fahrwerksgegend und das unmotivierte Absterben zwischendurch vorzuschieben finde ich schon ein wenig armselig. Aber bitte.

Die Strasse sind ueberhaupt hart hier. Die Hauptstrasse des Dorfes wuerde ich als Strasse bezeichnen. Die Wege, die die anderen Straende und Siedlungen miteinander verbinden sind eher Trampelpfade fuer Kleintiere. Steine liegen am Weg, mannhoch sicherlich. Dazwischen Skorpione und Todesfallen. Im Wasser Putzerfische die mich beissen und Staenkerfische, die einen boese anschauen und nicht aus dem Weg schwimmen. Wenn man naeher rankommt beissen die einen.

Ja, so gefaehrlich ists hier. Am Abend fahren wir mit den Quads in den Nebenort und trinken trotz Songkran gar nichts, auch wenn hier die Beachparty am Laufen ist (aber fuer BummBummTechno fuehl ich mich schon ein wenig zu alt, auch wenn ich der Zweitjuengste hier bin) und sehen am Heimweg auf der Strasse dann ein unschoenes Beispiel von Rollerfahren auf unbekannten Strassen, nachts, und wenn man meine Vorurteile noch hoeren will: besoffen und viel zu schnell, dafuer ohne Helm. Was da auf der Strasse lag hat wahrscheinlich nicht mehr lange gelebt.

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