Montag, 14. April 2008

See shark see turtle



Am zweiten und bereits wieder letzten vollen Tag auf Kho Samet fahren Gerald und ich auf eine Rundreise um die Insel und Yvonne erholt sich von ihrer schweren Verletzung vom Vortag, die gluecklicherweise keine sichtbaren Schaeden hinterlassen hat. Die beste Kur scheint ungezieltes Herumlungern am Strand zu sein, wo der Attilus, Bezwinger des Cerberus, sie unterstuetzt.




Gerald und ich besteigen also ein Speedboat, dessen Fahrer vollkommen unbeeindruckt von Querwellen einfach nur dem Vollgas froehnt und so viele schwammige Touristenbaeuche zum Schwabbeln bringt. Das ganze fuehlte sich an wie eine Fahrt in dem krankhaft tiefergelegten VW Jetta eines Bundesheerkollegen von mir. Entgegen meiner Erwartungen bricht unser Boot nicht auseinander und wir werden auf der ersten Insel abgeladen, wo es das Mittagessen geben soll. Bis dahin gehen wir einmal tauchen und beinahe bin ich gestorben. Technisch gesehen bin ich nicht wirklich fast gestorben, sondern haette nur unheimliche Qualen erleiden muessen, haette mich mein angeborener Robbensinn nicht vor meinem drohenden Unheil gewarnt. Halbblind von Natur aus schwankte ich ins Wasser und bin etwa 30 cm vor einem der groessten Seeigel stehen geblieben, den ich je gesehen habe - was nicht weiter schwer war, da es gleichzeitig auch der erste Seeigel war, den ich je gesehen habe, aber der Gerald hat bestaetigt, dass es auch bei ihm die zweitgroessten Seeigel waren, die er je gesehen hat.


Eine lustige Samtschnecke, die sich zurueckzieht, wenn man naeher kommt


Nass und gluecklich, ueberlebt zu haben sind wir gerade dabei einen gestrandeten Wal wieder in die Fluten zurueckzubefoerdern, als uns unser Bootsfahrer zum Fischen abkommandiert. War vielleicht eh ganz gut so, weil der Wal hat sich ziemlich entschlossen gewehrt und auch ihr Ehemann war nicht 100% mit unserem Handeln einverstanden.



Mit dem bedrueckenden Gefuehl gerade entfuehrt zu werden schiessen wir mit dem verruechten Speedbootfahrer aufs offene Meer hinaus. Der Ausblick dort war ein Wahnsinn - offenes Meer mit einzelnen, verstreuten Insel im Hintergrund, die Sonne genau ueber uns und ihre Reflektionen auf den kleinen Wellen... wie auf einer Postkarte, aber diesmal in echt und live dabei.
Der Bootsmann haendigt uns unsere Ausruestung aus: je eine leere Plastikflasche mit einem Nylonfaden dran. Wir laecheln gluecklich. Er erkennt, dass wir keine Ahnung haben, was wir jetzt tun sollen und steckt ein Stueck Tintenfisch an den Haken am Ende der Schnur und sagt: "10 Meters!" 10 Meter an einer Nylonschnur abzumessen, die an eine PET-Flasche befestigt ist ist gar nicht so leicht wie man sich das vielleicht vorstellt. Waehrend wir also ohne viel Hoffnung auf das Wasser und unsere Angelschnuere starren beginnt der Faehrmann einen lustigen Fisch nach dem anderen aus den Tiefen zu ziehen. Nach einer peinlichen Ewigkeit wechsle ich die Taktik und lass den Angelhaken einfach auf den Grund sinken und zieh dann ein wenig zurueck - was funktioniert. Zwei Minuten spaeter halte ich einen Fisch in der Hand, der mich entruestet und verstaendnislos anblickt. Ich versuche den Haken zu entfernen und fasse der wilden Bestie in den Rachen. Genau auf diesen Augenblick hat sie gewartet - und beisst blitzartig zu. Gottseidank nur eine Fleischwunde. Ob sie Narben zuruecklassen wird? (Ich hab gar nicht gewusst, dass auch ganz kleine ... aehh, RIESIGE Fische Zaehne haben. War aber lustig.)



Am Ende der Fischerei steht es 20:2 fuer unsern Bootsmann, wobei wir 2 Fische nicht mitzaehlen, die er wieder ins Wasser geworfen hat, weil sie giftig waren.

Zurueck an Land werden wir naturgemaess wie Helden gefeiert und uns werden die ersten Stuecke der Beute geboten. Beim Fische hab ich mir dann gleich einen feisten Sonnenbrand geholt, der mich hoffentlich auf die naechsten Tage vorbereitet.



Nach dem Mittagessen faehrt das Boot weiter und wir werden an einen Ort zum Schnaucheln gebracht. Das besondere Prickeln entsteht dadurch, dass man auch hier den Boden wegen den Massen von Seeigeln nicht betreten kann und die ganze Zeit in einer andaechtigen Schwebe verbringen muss. Sinnigerweise ist hier das Wasser relativ trueb, so dass man Sachen nur erkennen kann, wenn man schon ECHT nah dran ist.




Dass da ein Feuerfisch war hat mir der Gerald netterweise erst beim Durchsehen der Photos verraten.



Wahrscheinlich wollte er mein Standing bei den Bootsleuten nicht gefaerden, die uns ja gerade erst als hartgesottene Fischer akzeptiert haben. Ein krampfhaft und veraengstigt weinender Flo zwischen lauter schmerbebauchten Touristen waere wahrhaftig kein ermutigender Anblick gewesen und wahrscheinlich haetten sie dann am Abend ihren Beruf aufgegeben und ihre Kinder haetten Hunger leiden muessen. So war das schon ganz gut so.




Die naechste Station war die Insel der Sinnlosigkeit. Wir werden an Land geschickt und man sagt uns: "Walking allowed!" Als walken wir, da wir annehmen hier auf dieser Insel die Schildkroeten zu finden. Auf dem Plakat, durch das wir auf diese Fahrt gekommen sind, stand ja:

"Go snorkel, see coral.

Go fishfarm, see turtle.

See shark."




Meines Wissens nach leben Haie nur wahrend ihres Winterschlafs an Land und hier hat es verfluchte 45 Grad, also wird wohl nicht Winter sein. Mein Erlebnis mit dem Beissefisch hat mich aber vorsichtig gemacht und wir schlagen uns langsam durch den Busch. Nach einer knappen Stunde Wandern auf der Insel sind wir ziemlich sicher, dass hier recht wenige Haie und noch weniger SChildkroeten leben und sind ein bisschen enttaeuscht. Immerhin konnten wir hier eine neue Baumart entdecken, die ich Farangus Floriensis taufte, und ein stolzes Eiland fuer die Fahne von Geraldistan gewinnen.




Als wir wieder aufs Boot verfrachtet werden sind wir schon ein wenig niedergeschlagen. Also doch nix mit See shark, see turtle? Wir fahren los und werden auf eine weitere Insel gebracht. Eigentlich werden wir nur auf ein paar Planken gebracht, zwischen denen Fischbecken sind, wo wir nun endlich Shark und Turtle begegnen. Da auf zwei altersschwachen Brettern zu balancieren war schon ein eigenes Gefuehl...

Die lassen sich sogar streicheln, vorausgesetzt es kommt einem auf eine Hand weniger oder mehr nicht an.

Am Abend hat der Atti noch nicht genug vom Streiten vom Vortag und behauptet die Unwahrheit, was ich nicht zulassen kann. Laut Atti hat:

der Mount Everest 8.000m, ich sage 12.000m. Tatsaechlich hat er 8.848m, wodurch sich natuerlich wieder erweist, dass man Wikipedia nicht trauen kann.

Naechster Streitpunkt ist der Grossglockner, den der Atti fuer einen Rodelhuegel von maximal 1.800m haelt. Ich weiss natuerlich, dass er 6.000m hoch ist. Laut Wikipedia ist er 3.798m hoch, wodurch ich gewonnen habe und als klueger gelten darf.


Der Grand Canyon ist uebrigens bis zu 1,6 Kilometer tief.

2 Kommentare:

Dundee hat gesagt…

zu eurer Diskussion ist eigentlich nur zu sagen-ihr seid beides Flaschen-und ich hab auf 300 m geschossen:-)

kurze Infos aus der heimat

Dancing Stars ist aus.

Wir haben Südkorea im Eishokey geschlagen-war ungefähr so spannend wie zuzusehen wie einer der Klitschko Brüder mit einem Vorschlaghammer auf ein hundebaby eindrischt.

Riskmanager spielen in langweiligen Quizshows mit dem Klaus Eberhartinger-jetzt ist es offiziell-alle Riskmanager und ähnliche Spezies haben irgenwas autistisches an sich.

Die Krocher habe es in den zwei wochen eurer Abwesenheit geschafft komplett die Kontrolle über alle medien und kriegswichtige Infrastruktur zu erlangen. was mit Torbergs " Der Untergang des Abendlandes erzählt in Anektoten" seinen Anfang nahm setzt sich nun mit "dem Untergang des Abendlandes in Bam oidas" fort.

Soweit das wichtigste aus österreich-ich wette ihr könnt es kaum erwarten heimzukommen.

Wenn ich mir für weitere Einträge noch schnell was wünschen darf, dann bitte mehr Photos von Flos gemeiselter Brust.mjami!

ich darf mit einem herzliche BAM OIDA!!!!!!!verabschieden ( ich kanns mir halt nicht leisten die neuen Machthaber zu verärgern)

Flo Enpunkt hat gesagt…

Yo!
Schade wegen Dancing Stars. Ich wollt doch so gern... egal. Wenigstens kommt jetzt die EM.

Ich hoffe, dass der Krocha-Hype nicht abebbt, bis Herr Heidermeikl wieder im Lande ist. Das muß er auch miterleben. Fuer jeden dens interessiert: youtube auf "Die Vamummten, krocha" absuchen. Das sind Wiener Rapper die die Krocha "dissen". Ist aber ganz cool, denn jeder Refrain, der mit "Bam oida, fix oida" eingeleitet wird ist gut.