Montag, 7. April 2008

John hatte recht



Freitag, 4.4. Die Erkaeltung wird schlimmer und ich fuehle mich unendlich be... schlecht. Wir goennen uns wieder ein Hotelfruehstueck, bestehend aus Reis, Gemuese und Eiern, dazu Toast inkl. langem Anstehen. Die Sonne ist ein absoluter Wahnsinn und die Hitze heute wird unertraeglich. Da wir heute was vorhaben sind wir schon um halb 9 auf der Khao san Road, wo der Rummel noch nicht voll angefangen hat und dadurch man viel seltener angesprochen wird. Nur alle 10 Sekunden "Tuktukpingpongtaxi?" statt alle 3 Sekunden. Sehr angenehm.

Wir holen uns ein Cola, das man hier aus dem Sackerl trinkt und wandern zum National Museum. Wie ich dort erfahre, hatte John (Rambo) tatsaechlich recht: Burma IS a war zone. Es gab geschaetzte 400 Kriege zwischen Siam und Burma und einen Prinz Nuresan, der zum Beispiel einen feindlichen Prinzen auf dem Ruecken seines Elephanten ueber einen Fluss hinweg erschossen hat. Die Flinte wurde dann in das Nationalheiligtum aufgenommen und hat einen besonderen Namen bekommen: "Die Flinte, mit der Prinz Nuresan auf dem Ruecken seines Elephanten ueber einen Fluss hinweg Prinz Irgendwer erschossen hat". Das finde ich sehr toll und klingt auf Thai sicher wahnsinnig beeindruckend.Vor dem Museum holen wir den Gerald wieder ab, der sich geweigert hatte seinen Terroristenrucksack abzugeben und gehen weiter zum Grand Palace. Davor verabschieden sich Yvonne (massieren) und Attila (Pool, aber mach ich sicher noch am Sonntag!) und nur Geraldinho und ich wandern in trauter Zweisamkeit zum Koenig, der sicher schon auf uns wartet. Solche offiziellen Termine sind zwar laestig, muessen aber halt mal sein. Extra dafuer werden aber die Baeume frisiert.

Beeindruckend ist er dann schon, der Herr Palast. Und heiss. Es ist unbeschreiblich, wie sehr man hier schwitzen kann.

Der Emerald Buddha, den man von innen nicht photographieren darf. Von aussen schon, aus welchem Grund auch immer.

Winziger Teil einer Mauerbemalung des Tempelabschnitts des Grand Palace. Die Bemalung geht um die ganze Mauer. Dick.

Schildkroete versus Hase

Hier hat sich einer der Restaurateure wohl verewigt.


Keine Ahnung, welche Aufgaben das Police Medical Evacuation Center wahrnehmen muss. Klingt aber total wichtig.

Als Ehrenbezeugung marschiert dann prompt die Palastwache ein und vollzieht einen Schichtwechsel...


...unter den wachsamen Blicken von Generaltruppeninspektor Nimmerrichter.
Am Abend fahren wir gemeinsam ins MBK Center. Das kann man sich vorstellen wie die Lugner City, nur 200 mal groesser. Jeder der 8 Stoecke hat ein Thema, wobei es neben Moebel und Handys (ein ganzer Stock voll!) vor allem um gefaelschte Markenware geht. Beim Lustwandeln durch das MBK entdecke ich ein rosa T-Shirt mit einem Waffeleis, das aussieht wie ein Totenkopf. Ich kann knapp widerstehen, da ich fuehle, dass besseres noch kommen wird. Nicht widerstehen kann ich bei einer Durianwaffel.
Gut, wir sind nun beim Thema Durian. Durian ist die Stinkfrucht. Sie ist gruen mit Stacheln aussen, das Fruchtfleisch sieht aus wie Muschelfleisch, gelblich und recht fest. Auf der Khao san Road herrscht Durian - Verbot, da man den Gestank Wochen nicht mehr wegbekommt. Was liegt also naeher als etwas, das nach verdorbenem Fisch riecht zu essen? Die Durianwaffel kostet 40 Cent und ist wahrscheinlich nur fuer Touristen da. Ich fang an sie zu essen und schmecke vorerst nur Waffel. Wir gehen weiter, ich knabber unschuldig an dem Ding rum und ploetzlich erwische ich den Kern der Waffel, gefuellt mit Durian-paste. Durian ist vielmehr Gefuehl als Geschmack, glaube ich. Mit einem Biss fuehlt man die Lebensgeister aus einem entweichen, gleichzeitig hat man den Geschmack von alten Batterien im Mund (woher ich weiss wie die schmecken kann ich leider nicht verraten). Was bleibt ist ein elendslanger Nachgeschmack nach "Ich will nicht mehr leben." Ein Erlebnis der besonderen Art. Hmmm....
Im MBK findet Gerald dann noch einen Tandler, der ihm den 400 mW Laser demonstriert und brennt damit glatt ein Loch in die Verpackung des Pointers. Gerald faengt an zu sabbern und ich werden mich erinnern muessen, ihn nach Mitternacht nicht mehr zu fuettern.
Die Yvonne will dann gleich im MBK Abendessen gehen und schlaegt Sukiyaki vor. Ich kann mich ueberhaupt nicht mehr erinnern was das war, aber da war so eine Vorahnung.... Gerald und ich gehen also so auf Kultur zum Burger King und Atti und Yvonni zu einem Japaner, der Sukiyaki serviert. Das ist Suppe, in die man selbst Gruenzeug wirft und dann rausfischt und daran wuergt. Als wir, bekleckert mit Burgerresten und Pommesfettflecken dann bei ihnen vorbeispazieren weint der Attila schon fast. Wir wollen gute Freunde sein und holen ihm (wieder mal) einen Double Big Mac und stellen diesen neben ihm. Ich glaube, die Yvonne hat uns da sehr lieb gewonnen. Freundlich wie er nun mal ist hat der Attila noch ein Stueck Gruenzeug geschluckt und sich dann naeher mit dem Burger befasst. Vielleicht schaffen wir es, dass er jeden Tag des Urlaubs einen isst? Einen Versuch waers wert.
Weitere wichtige Informationen: Attila merkt sich seine Thai-Fetzen durch besonders sinnvolle Eselsbruecken. "Kop Kun kap" heisst etwa "Vielen Dank". Die logische Eselsbruecke: Kop, weil der Achmed in der Arbeit immer "Muschikopp" sagt. Kun wie Huhn mit K. Kap einfach so. Bemerkenswert ist, dass das funktioniert und ich das jetzt auch nicht mehr aus dem Hirn krieg.

5 Kommentare:

gundvienna hat gesagt…

also ich find ja den buckingham palace schöner ... - und vor allem näher und kühler!

Clemens hat gesagt…

Irgendwie dürften der Flo und ich verwandt sein.

Ich habe auch die Durianwaffel gegessen, habe den Geschmack aber mit Sangsom gesiegt, die Sau!

Unknown hat gesagt…

Aufpassen das es nicht wie bei "Super Size Me" endet Attila!!!

gollis hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben. Sollte Euch nochmals so ein 400mW Laserpointer begegnen, ich hätte bitte gerne so ein Teil. Beruflich natürlich... Weiterhin alles Gute und lieben Dank für den sehr lustigen Blogg! Peter

Flo Enpunkt hat gesagt…

Peter, ein 400er kommt aber auf etwa 160 Eier. In Echtgeld, nicht Baht. Magst wirklich einen? Dann besorgen wir noch einen.