One night in Bangkok

Nach dem Check-In im D&D Inn wandern wir einmal planlos durch die Umgebung der Khoason Road, die ich nicht nur jedesmal anders schreibe sondern die auch Zentrum der "Jugendliche oder solche die glauben es noch immer zu sein – Bewegung“ ist. Die Massen von fetten und duennen, aber auf jeden Fall kaasweissen Europaeern, Amis, Arabern (nicht ganz so weiss) und anderem Gesocks lassen einen verstehen wieso wir fuer die Thais "Farang“ sind. Farang heissen alle Auslaender und wie eine Frucht die wie das Bum-Bum-Eis von damals aussieht. Das mit dem roten, runden Koerper und dem Kaugummistiel in blau, falls sich wer erinnert. Wie das genau auf die Auslaender passt kann ich jetzt auch nicht so genau sagen, aber wenn man schon in einem fremden Land ist soll man auch die lokalen Gebraeuche respektieren (und sich rote Frucht mit Kaugummistiel schimpfen lassen). Das machen wir dann spaeter noch, siehe Hymne.

Als erstes auf den Strassen wird ein Essen eingeworfen. Ich habe doch keine Ahnung mehr wie das genau heisst, aber es besteht aus Nudeln nach Wahl und Gemuese und, wenn man will, etwas Fleisch oder Ei. Und dann zuckert man das. Schmeckt wie beim Chinesen, nur gezuckert und kommt auf umgerechnet nicht mal 50 Cent. Geil. Kurz darauf machen wir Erstkontakt mit den FANTASTILLIARDEN Standln die es hier gibt. Jeder Thai, JEDER einzelne Thai, hockt auf der Strasse und verkauft Sachen. Gerald und ich haben Glueck und finden einen Stand, der Ray Bans um etwa 3,5 Euro anbietet. Das Angebot ist ja wohl nicht schlecht und wir nehmen dem gluecklichen Herren je ein Exemplar ab, was ihn sehr freut.

Gerald hat mit der Wahl einer roten mehr Mut bewiesen als ich und ich schaeme mich sehr. Nach der Wanderung ruhen wir uns kurz auf unseren Deluxe-Zimmern aus und probieren ein paar Gegenstaende aus dem Fanta4-Package, wie Gerald hier den blinkenden Schluesselanhaenger. Sehr schick. Wie Vivianne Westwood.

Fuer die abendliche Hymne so zurecht gemacht stehen wir (minus Yvonne, die sich in einen Beautysalon abgeseilt hat) natuerlich auf, als ploetzlich im TV die Hymne ertoent und der Koenig uns durchdringend ansieht. Dem Gerald wird das beim zweiten Mal dann zu anstrengend und er macht seinen Pensionistenstatus geltend. Die alte Pumpe macht wohl wieder Beschwerden – wir werden sehen wo das noch hinfuehrt.

Hier nur ein Bild von einem "normalen“ Strassenbild in Bangkok, nur um zu zeigen dass deren Koenigswahn vielleicht ein wenig …wuest ist. (Da fahren Autos drunter durch und jedes einzelne Bild zeigt den Koenig.)

Nach der Hymne kommt im Fernsehen, eigentlich etwas zu vorhersehbar, der Film "Die Fantastischen Vier“. Diese Anbiederung ist zwar etwas plump, wir machen dem Thai-Voelkchen aber doch eine Freude und posieren kurz vor dem Fernseher. Nach diesem PR-Stunt reisen wir per Taxi woanders hin. Bangkok sieht eigentlich ueberall fast gleich aus und fuer mich pers๖nlich unterscheiden sich die Stadtteile am meisten durch die Haeufigkeit, in der man mit dem traditionellen Thai-Gruss "Ping Pong Show Tuk Tuk?“ willkommen geheissen wird.

Vor Freude auf das Oishi-Sushi hat der Attila dann seine Gliedmassen kaum mehr unter Kontrolle. Das Oishi Sushi befindet sich in einem Einkaufszentrum, also hab ich da jetzt nicht so besonders viel erwartet. Dann war ich drinnen, konnte aus einer Auswahl exzellenter Sushi und Sashimi und anderen japanischen Spezialitaeten waehlen, dem bereitstehenden Koch Fleisch, Fisch und Gemuese hinstellen, auf dass er es hurtig zubereite und mir an den Tisch bringen lasse. Ganz grosses Tennis. Leider kommen wir 35 Minuten vor Sperrstunde (die bereits um halb 10 ist) und wuergen so das Essen wie Boas im Ganzen runter, aber ausgezahlt hat es sich trotzdem. Attila redet(e) seitdem nur mehr vom Oishi – jedenfalls, bis er seinem Nemesis begegnete. Mehr zu diesem speziellen Thema spaeter, in einem eigenen Posting. Auf dem Weg zurueck zur Khoasan Road merken wir, dass der Verkehr ab 10 Uhr nachts dann doch merklich abnimmt.

Ein Tip fuer den Bangkok-Reisenden in spe: Taxifahrer wollen immer ohne Taximeter fahren. Das willst du nicht, sonst zahlst du nไmlich das Doppelte. Sind zwar dann 3 Euro statt 1,5 aber da geht’s ums Prinzip. Tuk Tuks sind von Grund auf teurer, machen aber unvergleichlich mehr Spass, vorausgesetzt Spass bedeutet einem Lungenbeschwerden und ein schmieriger Film auf der Haut von dem unglaublichen Dreck, den die Milliarden Autos, Mopeds und Tuk Tuks ausspucken. Es ist aber wirklich ganz lustig und geht auch zu viert, wenn man das wirklich unbedingt will. Die alten Zweizylindermotoren klingen wie das Boese pers๖nlich, vor allem sobald der Endtopf durchgerostet / abgefallen ist. Auf der Khoasan Road zurueck setzen wir uns in ein Strassenlokal und Yvonne bestellt einen Sanghong Rum. Oder Shonghang? Weiss nicht so genau, aber diese Bruehe koennte die Biozid-Richtlinien der EU wohl nicht erfuellen und schmeckt mit Cola ganz gut. Bedient werden wir von unserem ersten Ladyboy. Er/sie setzt sich dann so, dass der Gerald erkennen kann, dass er/sie keine Unterwaesche traegt und klopft mal seine/ihre neuen Genitalien ab. Ich war sehr neugierig, traute mich aber nicht mich umzudrehen. Dafuer sah ich einen Gecko an der Wand. Mindestens genauso toll. Und Heuschrecken werden hier auch echt verkauft.

Um diesen Post noch etwas auzupeppen, hier zwei Bilder unseres Playfantasticfour of the Urlaub: